Freitag, 20. Oktober 2017

Wie binden Sie Mitarbeiter an sich?


Zwei große Herausforderungen kennzeichnen die Personalpolitik 2017 und weit darüber hinaus: Mitarbeiter finden und Mitarbeiter binden. Große Herausforderungen, die definitiv nicht leicht werden.

Doch lassen Sie uns mal einen Blick auf das Thema Mitarbeiterbindung werfen:

Arbeitsrechtlich können Sie Mitarbeiter beispielsweise rein formal an sich binden, z. B. durch Wettbewerbsklauseln, die den Wechsel zu direkten Mitbewerbern verhindern, Rückzahlungsklauseln von teuren Weiterbildungsmaßnahmen oder individuell verlängerten Kündigungsfristen.

Diese Maßnahmen stellen durchaus Hürden für die Mitarbeiter dar, das Unternehmen zu verlassen. Aber einen Mitarbeiter mit Gewalt an sich zu „fesseln“ bedeutet nicht, dass dieser gern bleibt und sich für Ihr Unternehmen engagiert. Solche Mittel sind daher eher moderat einzusetzen. Besser ist es, die anderen Faktoren nicht aus dem Blick zu verlieren. Hierbei können Ihnen die folgenden Fragen helfen zu überprüfen, wie sehr sich Ihre Mitarbeiter allgemein an das Unternehmen bzw. ihre Arbeit gebunden fühlen:

Bleiben die Mitarbeiter wegen des Geldes?

Wenn ein Mitarbeiter bei Ihnen bleibt, weil er bei Ihnen (absolut gesehen) viel verdient oder (relativ gesehen) gut verdient für wenig Aufwand/Arbeit, so ist es ein reines Nutzenkalkül, das den Mitarbeiter bindet. Bietet ein anderes Unternehmen mehr Geld oder gleiches Geld für weniger Arbeit, wandert der Mitarbeiter ab. Die (persönliche) Bindung an Ihr Unternehmen ist gering.

Können sich Mitarbeiter bei Ihnen entfalten?

Indem die Arbeit Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten bietet und dadurch nicht langweilig wird, verschafft sie Befriedigung, die über die Bezahlung hinausgeht. Die Hürde zu wechseln wird hierdurch höher für Mitarbeiter, die nicht nur des Geldes wegen arbeiten, sondern sich auch über ihre Tätigkeit definieren.

Fühlen sich die Mitarbeiter bei Ihnen wohl?

Stimmt das soziale Umfeld mit Kollegen und Führungskräften, und „fühlt es sich einfach gut an“, dann stimmt das Betriebsklima, wofür man auch bereit ist, so manchen anderweitigen Nachteil in Kauf zu nehmen. Ein Wechsel würde auch immer bedeuten, das soziale Umfeld hinter sich zu lassen und bei null anzufangen. Diese Hürde wird als besonders hoch angesehen, wenn ein Wechsel des Arbeitgebers auch mit einem Umzug verbunden sein sollte.

Sind die Mitarbeiter stolz, bei Ihnen zu arbeiten?

Wenn die Mitarbeiter hinter dem Unternehmen und seinen Produkten stehen und das Gefühl haben, dass sie mit ihrer Arbeit einen Beitrag hierzu leisten und etwas „Gutes“ tun, ist die Identifikation und damit die Bindung an das Unternehmen am höchsten. Mitarbeiter, die vielleicht aufgrund äußerer Umstände ein solches Unternehmen verlassen müssen, trauern diesem häufig noch lange nach. Hieraus lässt sich ableiten, wie stark sich Mitarbeiter an ein Unternehmen gebunden fühlen: Je höher nicht nur die verstandesmäßige, sondern auch die emotionale Bindung an das Unternehmen ist, desto eher identifizieren sich Mitarbeiter mit Ihrem Unternehmen und geben ihr Bestes.

Merke:
Wirkliche Bindung kann man nicht mit Geld erkaufen, sondern mit anderen Mitteln, die über das rein Materielle hinausgehen. Und vergessen Sie dabei auch Ihre Führungskräfte nicht. Von Managementberater Reinhard K. Sprenger stammt der schöne Satz: „Menschen kommen zu Unternehmen – aber sie verlassen Führungskräfte!“ Da ist eine Menge dran.


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